Bunte und glitzernde Wimpel flatterten fröhlich im Wind, farbige Streifen auf dem Pflaster vor der Stadtkirche wiesen den Weg in das mit pastellfarbenen Kreppbändern festlich dekorierte Gotteshaus in der Herrnstraße: Der Softchor hatte sich eine Menge einfallen lassen, um den Frühling zu feiern – denn „Sing für Spring“ war nicht nur das Motto des Abends, sondern vor allem auch Aufforderung zum Mitsingen. Das kollektive Chorprojekt aus Offenbach kombiniert traditionelle Lieder und Klassik zu überraschenden Sets. Die buntgemischte Gruppe um Chorleiter Dominique Rollmann verbindet Karaoke, Gemeinschaft und pure Freude und animiert zum lustvollen Mitmachen.
Das hatte es in den altehrwürdigen Mauern der Stadtkirche bislang noch nicht gegeben: Nach einem kurzen, aber umso beschwingteren Konzert des Softchores mit attraktiven neuen Arrangements bekannter Klassiker wie „Sittin´on the dock oft the bay“ von Otis Redding oder dem Daft Punk Medley der Pentatonix, aber auch alten Stücken wie „Da pacem Domine“, gemeinsam mit dem Publikum gesungen, startete nach einer kurzen Pause mit kühlen Getränken eine Karaoke-Sause vom Feinsten: Wunschlieder konnten von der im Laufe des Abends immer größer werdenden Besucherschar sowie den Chormitgliedern in eine Liste eingetragen werden. Und los ging es mit Evergreens wie „Let it be“ von den Bealtes“, „Dream a little dream of me“ von den Mamas & Papas oder dem unverwüstlichen „Blowin´ in the wind“, aber auch ganz Neuzeitlichem wie „Teenage Dirtbag“ von den Wheatus, „Angel“ von Robbie Willams oder „Walk of life“ von den Dire Straits, ganz nach Lust und Laune der Sangeswilligen, die meist zu zweit oder dritt ans Mikrofon traten. Als zu vorgerückter Stunde der gesamte Chor auf der Bühne „What the world needs now is love sweet love“ und zum endgültigen Schluss „What a wonderful world“ anstimmten, waren sich alle einige, dass dies keine einmalige Aktion in der akustisch so wunderbar klingenden Stadtkirche gewesen sein darf. Denn viel Freude hat es schließlich allen gemacht – dem Chor, den zahlreich ins Gotteshaus geströmten Besuchern und der Offenen Stadtkirchenarbeit als Veranstalterin. Und weil Freude die Grundschwingung des Herzens Gottes ist, steht einer Wiederholung auch rein gar nichts im Wege.